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FIT FOR FUN „Auch im Alter lernt man dazu!“

Herzlich Willkommen bei meinem Blog „FIT FOR FUN!“

Wann ist man alt?

Hier eine Geschichte wie ich sie in Thailand mit meinem Schwiegervater sebst erlebt habe.

Nach den Motto: Die Alten haben nicht immer recht!

Dies ist eine Geschichte von Schwiegervater und Tochtermann.

In früheren Jahren, als die Wirtschaft noch nicht so zerrüttet war wie heute, gab es in den Vorratshäusern der Bauern Reis die Fülle, und es ging ihnen gut! Sie fanden in Teichen und Wasserläufen essbares Gemüse und wohlschmeckende Fische genug. Sie zogen hinter ihren Hütten Stauden duftender Bananen, und ihre Gärten umgaben sie mit gefälligen Einfriedungen.

Da halfen sie einander in Eintracht, bedächtig machten sie sich ans Werk, der Vater mit dem Schwiegersohn und dieser mit dem Schwiegervater, es war eine Freude.

In dieser Geschichte hier fehlt dagegen das Zusammenwirken von jung und alt.

Ungeduldig ist der Vater, bedächtig der Sohn.

Als sie einen Gartenzaun errichten wollten, grub der Sohn die Löcher für die Zaunpfähle knapp und nicht breiter als das Holz des Pfahles selbst. Vorsichtig drang er in den Boden ein. Dann griff er die Erde mit den Händen, um sie aus den Grablöchern herauszubefördern. Alsbald grub er wieder ein wenig, und so ging es gemächlich fort.

Als der Vater diese Arbeitsweise eine Weile mit angesehen hatte, rief er aus:

„Wie kannst du das Essen für deine Frau, meine Tochter, herbeischaffen, wenn du dich so bewegst, dass du dabei fast einschläfst? Gleichgültig hockst du da vor deinem Loch und greifst mit den Fingern nach den Erdkrumen, als wolltest du sie mit der Hand liebkosen wie den Leib einer Frau. Wie willst du auf diese Art deine Zaunpfähle in die Erde bringen? Schau lieber mir, deinem alten Schwiegervater zu, ich will dir zeigen, wie man es macht!“

Gesagt – getan. Der Vater holt seine Hacke und lässt ihre Klinge mit Kraft niederfahren, dass sie sich schnell hineinfrisst im Rhythmus ihres gleichmäßigen . . . pük – pük – pük. Dann stellt er einen Pfahl nach dem andren in die breiten und tiefen Zaunlöcher, füllt sie mit dem ausgehobenen Boden auf und stampft die Erde fest. Nach kurzer Zeit sind zehn Pfähle und mehr gesetzt.

Sobald es dunkel geworden, begann es zu regnen, und aus dem Regen wurde ein mächtiges Unwetter.

Als Vater und Sohn am Morgen aufwachen, stehen die Pfähle des Vaters alle krumm, schief und zur Seite geneigt in dem aufgeweichten Lehm.

Die Pfähle des Schwiegersohnes jedoch recken sich kerzengerade in die Höhe. Sie stehen fest wie gemauert in der Erde. Niemand könnte sie, selbst mit Gewalt, hin und her bewegen.

In alten Zeiten hat es geheissen: Arbeitet mit Bedacht, überlegt, was ihr erreichen wollt und besprecht es zuvor gründlich untereinander, statt blind loszulegen, es wäre umsonst!

Unser Stammtisch nach dem Stammtisch!

Noch eine kleine Anekdote aus dem alten Thailand:

Kaufmannssorge

Ein reicher chinesischer Kaufmann namens Seng war krank geworden. Seine Frauen, Kinder und Enkel sputeten sich und brachten ihn ins Krankenhaus. Halb ohnmächtig, wie er war, konnte er die Augen kaum noch offen halten. Mit ersterbender Stimme fragte er:

„Mutter Si, bist du hier?”

Die Gattin versuchte ihn zu beruhigen.

„Ich bin bei dir, hier neben deinem Lager, hier bin ich doch.”

„Mutter Khao ist auch da?”

Khao, die Nebenfrau des Kaufmanns, die sich um das Geschäft gekümmert hatte, war ganz ausser Atem eben im Krankenzimmer angekommen. Sie rief:

„Da bin ich doch, Vater Seng!”

Der Kaufmann fuhr fort zu fragen:

„Und du, Muay Lang, wo bist du?”

Die Tochter antwortete:

„Ich bin hier!”

Der Kaufmann hatte inzwischen die umflorten Augen fest geschlossen.

„Und Ti Hong ist auch da?”

Der Sohn gab zurück:

„Ich bin da, Vater, hier, bei dir!”

Seng fragte weiter:

„Muay Eng, du auch?”

Die jüngere Tochter rief:

„Hier, Muay Eng, hier Vater!”

Die Gattin sprach begütigend auf den Kaufmann ein und sagte:

„Vater, du brauchst dir keine Sorgen zu machen, wir alle sind hier um dich versammelt, und es fehlt niemand.”

Als der Kaufmann das vernommen, war alle Schwäche verflogen. Mit lauter Stimme fing er an zu schimpfen. Er rief:

„Verdammt! Wenn ihr alle hier seid – wer kümmert sich inzwischen um unseren Laden? Oh verflucht: Räuber und Diebe werden ihn plündern! Macht, dass ihr rauskommt, fort mit euch, pflichtvergessenes Pack! Schert euch an die Arbeit und zwar schnell!”

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